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Offene Bayerische Einzelmeisterschaften ID-Judo in Freising am 01.02.2020

Freising (sm) – Eine besondere Veranstaltung fand am vergangenen Samstag in der Freisinger Luitpoldanlage statt. Erstmals richtete der Judoclub Freising in Kooperation mit der offenen Behindertenarbeit (OBA) der Lebenshilfe Freising die offene Bayerische Einzelmeisterschaft im ID-oder G-Judo in der Domstadt aus. Der internationale Begriff „ID-Judo“, steht dabei für „intellectual disability“ und weist auf die geistige Behinderung der Judo-Athleten hin. Weitaus gebräuchlicher und vielleicht sogar treffender ist aber die Bezeichnung „G-Judo“ für gehandicapte Judoka. Veranstalter waren der Bayerische Judo-Verband (Ressort Integration und Judo für Behinderte) und Special Olympics Bayern (SOBY) im Rahmen ihrer bestehenden Kooperation.

In ihren Grußworten erinnerten der Schirmherr der Veranstaltung, Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, und der Sportreferent der Stadt, Helmut Weinzierl, auch an ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Judosport. Der Geschäftsführer der Lebenshilfe Freising, Michael Schwaiger, dankte nicht nur dem ausrichtenden Judoclub, sondern auch seinen Mitarbeitern für ihr großes Engagement bei der Organisation dieses Events. Alle drei waren sich darin einig, dass diese Veranstaltung eine Bereicherung für den Behindertensport in der Domstadt darstellt und wohnten den Wettkämpfen noch einige Zeit als interessierte Zuschauer bei. Wie das übrige Publikum waren sie sicher von der Herzlichkeit beeindruckt, mit der die gehandicapten Judoka aufeinander zugehen. Egal ob gewonnen oder verloren, am Ende lagen sich die beiden Kontrahenten eigentlich immer glücklich in den Armen. So waren irgendwie alle Sieger und der Sport hatte seine Kernaufgabe unabhängig von den Ergebnissen erfüllt. Der Spaß an der Bewegung, die Freude am Kräftemessen nach sportlichen Regeln, aber auch der freundschaftliche Umgang mit den Sportkameraden war während des gesamten Wettkampfes bei allen Teilnehmern zu spüren.
Für Freisings G-Judo-Trainer Karl-Heinz Kiefer und seine Co-Trainerin Monika Schicho war dieses Turnier eine echte Herzensangelegenheit und sicher der Höhepunkt ihres schon fünf Jahre währenden Engagements in diesem Bereich. Kiefer war dann auch restlos begeistert von dieser gelungenen Veranstaltung und dem Einsatz der zahlreichen Helfer. Ein besonderes Lob hatte er aber für das Freisinger Judo-Publikum übrig, das alle Kämpferinnen und Kämpfern bis zum Ende unterstützte.
Insgesamt 47 Judoka aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Österreich gingen in der Luitpoldanlage in drei Wettkampf- und insgesamt 15 Gewichtsklassen an den Start. Darunter waren neben sechs Teilnehmern des Freisinger Judoclubs auch Kämpfer mit internationaler Erfahrung - zwei amtierende Europameister und Teilnehmer an den Special Olympics Weltspielen, die vergangenes Jahr in Abu Dhabi stattgefunden haben.
In der Gewichtsklasse bis 102 Kilogramm (WK2) wurde Lothar Schmidt seiner Favoritenrolle mit einer starken Leistung gerecht. Zwei überzeugende Siege gegen Justin Michl (SF Harteck-Augustinum) und Paul Vogl (JC Neunkirchen-Schwarzatal) bescherten ihm den Titel eines Bayerischen Meister. Silber gab es für Oliver Falkner (bis 65 kg, WK3) und Anja Lackner (bis 85 kg, WK3). Falkner startete mit zwei souveränen Erfolgen, unterlag dann aber jeweils einmal durch Ippon und Haltegriff. Für Lackner war es das erste Turnier überhaupt. Gegen die wesentlich erfahrenere Silvana Krdzic (JC Neunkirchen-Schwarzatal) musste sie sich zweimal geschlagen geben. Jeweils die Bronze-Medaille erkämpften sich Florian Linder (bis 95 kg, WK2), Markus Wrubel (bis 100 kg, WK3) und Martin Hübner (+100 kg, WK3). Lindner startete mit einer Niederlage in das Turnier, konnte sich dann aber per Kampfrichterentscheid gegen Maximilian Massepp (SFH-Augustinum) durchsetzen. Seine zweite Niederlage im dritten Kampf verhinderte eine bessere Platzierung. Für Markus Wrubel nahm das Turnier den exakt selben Verlauf. Nach einer Auftaktniederlage besiegte er Stefan Oppelt (ASV Rott) durch Haltegriff. Eine weitere Niederlage verhinderte dann aber den Sprung auf Platz zwei. Martin Hübner schließlich musste die Überlegenheit seiner beiden Kontrahenten anerkennen und verlor beide Begegnungen durch Festhalter.

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 Das Gruppenfoto aller Teilnehmer mit Trainern, Funktionären und Kampfrichtern.

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Das erfolgreiche Freisinger Team mit ihren Trainern. Von links: Markus Wrubel, Oliver Falkner, Florian Lindner, Lothar Schmidt, Co-Trainerin Monika Schicho, Martin Hübner, Trainer Karl-Heinz Kiefer und Anja Lackner.